Die Rechtsschutzversicherung zusammengefasst:
Für wen ist eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll?
Auch wenn jeder vierte Deutsche eine Rechtsschutzversicherung besitzt, zählt diese Versicherung grundsätzlich nicht zu den essenziellen. Viel wichtiger ist beispielsweise eine Privathaftpflicht oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
Ob eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll ist, hängt immer von deiner persönlichen Situation ab. Grundsätzlich soll die Versicherung dir dabei helfen, deine Ansprüche vor Gericht geltend zu machen. Die Rechtsschutzversicherung lässt sich in vier verschiedene Rechtsgebiete und Bausteine unterteilen.
Wozu dient der Baustein Privatrechtsschutz?
Der Baustein Privatrechtsschutz bezieht sich auf Rechtsstreitigkeiten im Privatbereich. Je nach Tarif bietet dieser Baustein auch erweiterten Strafrechtsschutz, Opferrechtsschutz sowie Online-Rechtsschutz.
Online- oder Internet-Rechtsschutz, der beispielsweise bei der unerlaubten Verbreitung von Bildern oder Daten- und Identitätsdiebstahl greift, fehlt häufig bei älteren Tarifen.
Wann ist der Baustein Berufsrechtsschutz sinnvoll?
Der Baustein Berufs- bzw. Arbeitsrechtsschutz kommt dir bei Rechtsstreitigkeiten mit deinem Arbeitgeber zu Hilfe. Solche Streitigkeiten können beispielsweise bei Problemen mit der Lohnzahlung oder Kündigungen entstehen. In einem arbeitsgerichtlichen Verfahren muss jede Partei ihre Kosten im Rahmen der ersten Gerichtsinstanz selbst bezahlen. Dafür spielt es keine Rolle, ob du das Verfahren letztendlich gewinnst oder verlierst. Dein Berufsrechtsschutz kann dir für ein solches Verfahren eine Deckungszusage geben, die die Kosten übernimmt.
Ein konkretes Beispiel, bei dem dir der Berufsrechtsschutz hilft, ist, wenn dein Arbeitsvertrag unrechtmäßig gekündigt oder dein Gehalt nicht gezahlt wird. Aber auch bei Mobbing am Arbeitsplatz kann dir der Berufsrechtsschutz helfen.
Wie funktioniert die Kostenübernahme bei der Rechtsschutzversicherung?
Die Rechtsschutzversicherung übernimmt im Falle eines Rechtsstreits folgende Kosten in Höhe der vereinbarten Versicherungssumme:
- Anwaltskosten
- Gerichtskosten
- Zeugengelder
- Kosten/Honorare für Gutachter bzw. Sachverständige
- Auslagen für einen Gerichtsvollzieher
- Prozesskosten für verlorenen Prozess
Wen schützt der Baustein Verkehrsrechtsschutz?
Der Baustein Verkehrsrechtsschutz schützt dich nicht nur als Autofahrer, sondern kann dir auch als Radfahrer oder Fußgänger helfen! – Statistiken zufolge ist Verkehrsrecht der häufigste Gegenstand von Gerichtsverfahren zwischen Privatpersonen. Im Gegensatz zu den anderen Bausteinen gilt für den Verkehrsrechtsschutz keine allgemeine Wartezeit.
Verkehrsrechtsschutz hilft dir beispielsweise, wenn dir unberechtigt Ordnungswidrigkeiten vorgeworfen werden, dein Auto unsachgemäß repariert wird oder du nach einem Verkehrsunfall Schmerzensgeld verlangst.
Woraus besteht der Baustein Immobilienrechtsschutz?
Der Baustein Immobilienrechtsschutz lässt sich in Vermieterrechtsschutz und Wohnrechtsschutz unterteilen.
Vermieterrechtsschutz
Der Vermieterrechtsschutz schützt dich als Vermieter bei Rechtsstreits mit deinen Mietern.
Dazu gehört, wenn dein Mieter seine Miete regelmäßig zu spät zahlt oder die Mieterhöhung nicht akzeptieren will. Auch, wenn du Eigenbedarf anmeldest und dein Mieter das nicht akzeptieren will, hilft dir der Vermieterrechtsschutz.
Wohnrechtsschutz
Der Wohnrechtsschutz schützt dich als Mieter oder Wohnungs- bzw. Hausbesitzer. Als Mieter hilft er dir, wenn dein Vermieter einen Fehler bei der Nebenkostenabrechnung macht oder dir den Mietvertrag unberechtigt kündigt. Auch, wenn du dich als Hauseigentümer mit deinem Nachbarn über einen herausragenden Baum streitest, fällt das in den Bereich Wohnrechtsschutz.